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Manos Kia als Marquis de la Force, Zinzi Frohwein als Blanche und Kyounghan Seo als Chevalier de la Force (vlnr) Bildrechte: Theater Nordhausen/Roland Obst Es geht um die junge Adelige Blanche de la Force, die inmitten einer Pariser Massenpanik zur Welt kommt, die Mutter stirbt kurz darauf und die junge Blanche trägt dauerhaft panische Angstzustände mit sich herum. Um sich davon zu befreien, tritt sie unter dem Namen 'Blanche von der Todesangst Christi' in den Karmel, das Nonnenkloster ein. Sie findet aber auch dort Angst und Zweifel, so bei der alten, todkranken Priorin, die auf dem Sterbebett mit Gott hadert. Sie wird verstört durch die eigentlich lebenslustige Novizin Constance, die sich aber einen jungen Tod mit Blanche zusammen wünscht und schließlich brechen die Wirren der Revolution über das Kloster herein. Und erst ganz am Schluss stellt sich Blanche ihrer Angst. Inszeniert hat die Oper Katharina Thoma, der von der Kritik regelmäßig bescheinigt wird, recht tief in die Werke einzudringen.
Dialogues Des Carmélites München Kritik
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In Nordhausen hat sie hat weder den Fehler gemacht, alles historistisch aufzuziehen, noch den, konkrete andere aktuelle Bezüge herzustellen. Sie lässt das Geschehen behutsam zeitlos, wie sie überhaupt versucht, die Problematik allgemeingültig zu fassen, mit ganz spartanischen Mitteln, die aber wirken. Das Kloster ist nicht explizit als katholisches zu erkennen, das Kreuz taucht nur als Grabstein auf, ansonsten dominieren rechtwinklige Gestänge, die auch mal ein Triptychon-Altarbild andeuten, aber ansonsten eher für die strenge Regelhaftigkeit des Lebens dieser Gemeinschaft stehen. In dem Moment, als die Revolution das Kloster erreicht, gerät diese Gradlinigkeit etwas aus den Fugen. Ansonsten lebt diese Oper von der Personenführung. Sie besteht ja eigentlich hauptsächlich aus Gesprächen. Die einzige größere Aktion ist tatsächlich erst die Hinrichtung.
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Dialogues Des Carmélites München
München - Dmitri Tcherniakov inszenierte am Münchner Nationaltheater Francis Poulencs Oper „Dialogues des Carmélites“. Eine Premierenkritik. Dialogues des Carmélites (Gespräche der Karmelitinnen) ist eine Tragische Oper in drei Akten mit zwölf Bildern aus dem Jahr 1956 von Francis Poulenc, die er als.
Vielschichtige Figuren. Link des Audios Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Man merkt, dass Thoma eine musikalische Ausbildung hat. Da gibt es nicht das gängige Wälztheater, sie führt die Personen von der ersten Szene an, diesem Kammerspiel im Hause La Force, als es darum geht, ob Blanche ins Kloster geht oder nicht. Dann großartig: diese Qualen und Verzweiflung der sterbenden Priorin, Judith Christ hat das toll gemacht. Sie will eigentlich die junge Blanche zu Gott führen, zweifelt aber selbst an ihm. Es gibt weiterhin die junge Constance, die zwischen herzlicher Fröhlichkeit und Todessehnsucht schwankt, die strenge Subpriorin, die den Nonnen das Märtyrergelübde abnimmt, es selbst aber nicht erfüllen kann und daran verzweifelt, die neue Priorin, die bei ihrer Antrittsrede durch Einfältigkeit enttäuscht und bei den Schwestern für Stirnrunzeln sorgt, dann aber im Konflikt zur großen menschlichen Trösterin und wahren Anführerin der Gemeinschaft wird.
![Dialogues Des Carmélites Dialogues Des Carmélites](https://static-secure.guim.co.uk/sys-images/Observer/Columnist/Columnists/2014/5/30/1401472320973/dialogues-de-carmelites-012.jpg)
Und da ist schließlich Blanche selbst, die das Klosterleben nicht versteht, und merkt, dass ein gewisser Eifer allein nicht reicht - die dann die Klostergemeinschaft sogar kurzzeitig verrät, indem sie flieht und doch am Schluss beim letzten Gang aufs Schafott dann doch zurückkehrt. Subtile Darstellung und starke Bilder. Klare Linien bestimmen das Bühnenbild Bildrechte: Theater Nordhausen/Roland Obst All das hat Thoma ohne Pathos, ohne Übertreibungen, subtil und feinfühlig dargestellt. Ebenso, wie die Verweise auf Aktualitäten nur ganz subtil sind: die Kommissare der Revolution erscheinen als Uniformierte eines totalitären Regimes, ihre Knechte als eine Art Freischärlergestalten, wie sie heute in allen Konflikten der Welt zu finden sind. Und der Mob bleibt gesichtslos, verschwommen hinter einem Vorhang - Terror ist Terror, ideologische Verblendung bleibt Verblendung, ob von rechts oder links.